Arbeiten auf dem Hundeplatz und Prüfungen ablegen

(von Sabine Mertens1)

Ich will mich zu allererst einmal vorstellen.Begleithundeprüfung 29.10.2010 007
Ich bin Artchi (oder ganz vornehm Herzog Sir Arthur vom Blauen Chevalier).

Ich bin der allererste Terrier meines Frauchens. Mein Frauchen ist zwar sehr hundeerfahren, aber das heißt ja nicht, das das für mein Terriertemperament und vor allem für meinen Terrierdickkopf ausreicht (wedeln).

Mein Frauchen sagt immer, ich wäre anders als meine Vorgänger (Rottweiler‚ Riesenschnauzer und Schäferhund). Sie sagt, ich hätte keinen Pfeffer im Hintern, sondern eine Peperonischote im Po –   eine extra scharfe. Eigentlich weiß ich nicht, wie sie das meint –   ganz ehrlich – ich hab nachgesehen und auch geschnüffelt, mit meinem Po ist alles in Ordnung. Da ist nix dergleichen drin.

Frauchen ist jetzt der Meinung – Es gibt Hunde und es gibt Kerry`s.

Wie auch immer sie das schon wieder meint, ich denke, hergeben würde sie mich für alle Hundeknochen und Hundekuchen der Welt nicht mehr.

Mein Frauchen macht seit fast 20 Jahren Hundesport (Begleithunde-, Schutzhunde- und Fährtenhundprüfungen) und so arbeitet sie, zu meiner großen Freude, auch mit mir.

Wir gehen ein- manchmal zweimal in der Woche auf einen Hundeplatz. Leider im Winter seltener.

Dort bin ich der „Kleinste“, denn das ist ein Hundeplatz für Deutsche Schäferhunde.

Bild für ArtikelAber ich zeige jedes Mal, dass ich ein ganz ganz „Großer“ bin und in keinster Weise in irgendeiner Disziplin auf Grund meiner Körpergröße zurück stehe. In der Unterordnung ja ohnehin nicht, das hat nichts mit der „Gewichtsklasse“ zu tun.

Die Fährtenarbeit mache ich besser, als so mach andere Schnüffelnase.

 

 

Beim Schutzdienst, haben dann alle Ihre Freude. Sie schmunzeln und freuen sich, wie viel Spaß mir – Bild 2  für den Artikeldem „Kleinen“ – das macht, und mit wie viel Temperament, Aufmerksamkeit und Kampfgeist ich bei der „Sache“ bin. Und so manches Schäferhundherrchen wäre glücklich, wenn sein Vierbeiner beim Arbeiten mit dem Helfer so viel Kampfgeist zeigen würde, wie ich es tue.

Nach dem Schutzdienst, darf ich meine „Beute“ immer vom Platz und zu unserem Auto tragen – genau wie viele von den Großen auch.

Ende Oktober waren nun meine allerersten Prüfungen.

Da war ich 19 Monate alt und durfte endlich zeigen, was ich gelernt habe. An einem Freitag habe ich mit meinem Frauchen die Begleithundeprüfung abgelegt. Also ich weiß auch nicht, warum mein Frauchen so aufgeregt war.

Und ohnehin, war an dem Tag alles etwas anders, vielmehr Menschen als sonst, vielmehr und auch fremde Hunde, und ein Mensch mit einem Schreibblock mitten auf dem Platz.

Und auch Leckerlis gab es zwischendurch nicht, Frauchen hatte kein Triebsel mit und auch mit dem Lob war Frauchen   eher sehr sparsam.

Aber als gut erzogener Terrier, weiß ich, was sich gehört und höre auch, wenn Frauchen mal nicht so tickt wie sonst.

Na gut, ich gebe es ja zu – ein Paar Sachen hab ich nicht ganz so korrekt gemacht, wie sonst, aber schuld ist Frauchen, sie war aufgeregt und das macht auch mich etwas wuschelig. Sie war dann aber unendlich stolz auf mich und wir haben mit einem ganz neuen Ball gespielt – ich liebe es zu spielen – und neues Spielzeug liebe ich besonders.

Am Samstag danach gab es dann die Ausdauerprüfung. Da sind insgesamt 20 km neben dem Fahrrad zu laufen, mit einer Pause in der Mitte, bei welcher die Hunde vom Leistungsrichter untersucht werden, so zum Beispiel auch die Pfoten kontrolliert werden – alle vier – kein Problem, spielen wäre mir aber in der Pause lieber gewesen. Frauchen musste mich die ganzen 20km bremsen. „…langsam mein Dicker…..nicht so schnell…hier läufst Du ……“   Von wegen dick – ich bin durch und durch trainiert und meinen runden Po verdanke ich nur den Muskeln darunter.   Und ich wäre so gerne ganz vorne gelaufen. Aber Frauchen hat streng darauf geachtet, das ich im Wolfstrab laufe. Es hat mir nicht gepasst, dass ich ganz hinten laufen musste.

Bei der geplanten Pause nach 10 km hatte mein Frauchen für mich einen Napf und reichlich frisches Wasser mitgenommen, nicht alle Hunde hatten so ein Glück – ich hab dann geteilt. Frauchen hat aber darauf geachtet, dass ich erst einmal und vor allem langsam trinke.

Dann ging es 10 km   zurück zum Hundeplatz – und wieder die Kontrolle der Hundepfoten und dem allgemeinen Zustand der Hunde.

Spielen wäre mir lieber gewesen – aber keiner der anderen 10 Hunde (alles Schäferhunde) wollte mit mir toben. Und auch mein Frauchen konnte nicht verstehen, dass ich so gar nicht kaputt war. Ich fühlte mich pudel- – ach nein – kerrywohl.

Frauchen hat mich aber nicht spielen lassen, ich habe wieder frisches Wasser bekommen und Frauchen hat dafür gesorgt, das ich zur Ruhe komme, wie sie es nennt. Das hat sie mit einem riesigen Kauknochen geschafft. Ich denke ja, sie wollte eher sich (und ihrem Po) nach den 20km Fahrradfahren eine Erholung gönnen.

Ich hoffe, dass wir noch lange weiter „arbeiten“ können, denn es macht mir wirklich viel Spaß. Wir sind ein tolles Team.

Und lasst Euch gesagt sein, nicht die Körpergröße alleine ist entscheidend, auf die innere Größe kommt es an.

Und so kann auch ein ganz „Kleiner“ ganz „Groß“ sein.

Bis bald

Euer Artchi

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